Tomaten sind aus dem alltäglichen Leben nicht mehr weg zu denken. Daher ist es nicht überraschend, dass es mehrere bekannte Redewendungen gibt, die sich von Tomaten ableiten:
- Tomaten auf den Augen haben: Dies bezeichnet Menschen, die das Offensichtliche oder deutlich Sichtbare nicht bemerken. Die Redensart leitet sich vermutlich von der Tatsache ab, dass manche Menschen nach dem Aufwachen rote, geschwollene Augen haben und noch nicht alles bemerken.
- Treulose Tomate: Als „treulose Tomate“ gilt jemand, der sich nicht an eine getroffene Abmachung hält, ein Versprechen bricht oder allgemein unzuverlässig ist. Dies ließ sich auf Tomaten beziehen, da ihr Anbau in kühlen Regionen oft eine unsichere Angelegenheit war. Der Ursprung der Redensart wird gemeinhin in der Zeit des 1. Weltkriegs und im Verhältnis zwischen Italien, einem der größten Tomatenproduzenten und -konsumenten, und Deutschland gesehen. Italien hatte sich im Krieg zunächst neutral verhalten, trotz eines bestehenden Bündnisses mit Deutschland. Als Italien sich 1915 offen gegen Deutschland wandte, galt dies aus deutscher Sicht als Verrat. Dies führte in Kombination mit der unsicheren Tomatenernte wahrscheinlich zu der Redensart von der „treulosen Tomate“.
- Faule Tomate: Eine faule Tomate ist jemand, der als Versager oder wertlos angesehen wird. Dies ist sicher darauf zurückzuführen, dass verfaulte Tomaten ungenießbar und zu „nichts mehr nutze“ sind.